1. Tag 29.8.

 

Unsere 3,5 wöchige Norwegen Tour begann heute mit der Abreise um 6.19 Uhr aus Hamburg. Zunächst ging es bis zur Fähre Puttgarden – Rödby. Mit dieser setzten wir um 8.45 Uhr über. Über Lolland und Falster ging es nach Seeland, denn dort wartete die 2. Fähre von Helsingör  (DK) nach Helsingborg (S) auf uns. Diese erreichten wir um 11.38 Uhr und konnten sofort auffahren. Abfahrt war 11.45 Uhr. Somit erreichten wir Schweden gegen 12.00 Uhr. 

Von Helsingborg setzten wir die Reise auf der E4 und später E6 Richtung Göteborg und Oslo fort. Wir kamen zügig voran und wählten einen Womo-Stellplatz in Moss (N) „Bobilhavn“, Vaerftsgata 3, ACSI Seite 50,  am Oslofjord. Gegen 17 Uhr gelangten wir dort an und bekamen einen von noch 3 freien Plätzen in der 2. Reihe. 

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, vertraten wir uns ein wenig die müden Beine und liefen kurz ans Hafenbecken bis vor an die Mole beim Fähranleger nach Horten.

Etwas ko von der Etappe gingen wir dann zum Womo und beobachteten das Geschehen im Hafen.

 

 

825 km gefahren, 8,5 Stunden reine Fahrzeit + 2 Fähren

 

 

2. Tag 30.8.

 

Gegen 7.45 Uhr, Regen bei 15 Grad. Weiterfahrt gegen 9.20 Uhr.

Vom Stellplatz in Moss ging es zurück auf die E6 – Richtung Oslo. Diese Stadt umfuhren wir bei ziemlich starkem Regen, bis wir durch ein Tunnelgewirr auf die E18 gelangten. Von der wiederum zweigten wir auf die E16 ab und fuhren ein Stück am Holstfjord entlang, einem Nebenarm des wunderschönen Tyrifjordes. Anhand von Koordinaten bahnten wir uns als 1. Zwischenstopp den Weg zur „Kleivstua“, rechts der E 16 in erheblicher Höhe gelegen. Vom Aussichtspunkt „Kleivstua“ hatten wir eine fantastische Sicht auf den Tyrifjord und seine Nebenarme.

Wieder im Tal tankten wir gleich unten an der Tankstelle. Dann ging die Reise weiter auf der E6 nach Hönefoss. Dort wechselten wir auf die RV 7, die wir bis Hamremoen fuhren, dort einen Schlenker machten und auf der RV 280 bis Kröderen fuhren. Dort ging es auf der Nebenstraße über Noresund und am Kröderen See entlang, bis die Strecke wieder an die RV 7 führte. An einem herrlichen Rastplatz oberhalb des Kröderen Sees tranken wir einen Kaffee und ließen See und Norefjell auf uns wirken.

Anschließend ging es zum 2. Zwischenstopp des Tages, dem „Vassfaret Björnepark“. Diesen findet man in Fla, links der RV 7 gelegen. Wir fuhren auf den ausgewiesenen, kostenfreien Parkplatz und gingen zum Eingang.  Wir zahlten unseren Eintritt und begannen anhand  eines Planes den Rundgang durch den „Bärenpark“. Das Krokodilhaus ließen wir zunächst links liegen und machten uns auf den Weg zu den Braunbären. Es leben 5 Braunbären im Park, erfuhren wir später, als 2 Pfleger uns mit in die „Schlafstätten“ der Bären nahmen, um sie dort zu füttern.

Vorher gingen wir am Braunbärengehege die Treppe hinauf und beobachteten die Tiere.

Oberhalb des Bärenareals gelangten wir an den Lebensraum eines Luxes.

Seit neuestem lebten auch Wölfe im Park, die hatten sich leider versteckt. Wir wanderten daher weiter zu den Elchen. 4 Tiere entdeckten wir in deren Areal.

Sie so nah zu sehen, war schon ein tolles Erlebnis. Der ganze Park ist sehr großzügig angelegt, so dass sich die Tiere weitläufig bewegen können. Nachdem wir die Elche lange bewundert hatten, nahmen wir dann an der erwähnten Bärenfütterung teil und gingen dann zum Krokodilhaus. Wir staunten nicht schlecht, als wir dort eintraten. Uns erwarteten sowohl ausgewachsene , als auch halbstarke Echsen.

Auch recht viele Jungtiere fanden wir dort. In einem weiteren Terrarium lag eine Anaconda im Wasser.

Wir bestaunten alle Tiere und dann hieß es weiter fahren. Bei inzwischen wunderschönem Wetter, was dem Parkbesuch sehr zuträglich war, ging es weiter auf der RV 7 bis Gol.  Wir durchfuhren das Hallingdal, entlang des gleichnamigen Flusses.

In Gol angelangt wechselten wir auf die RV 51 und gelangten nach Nord-Aurdal. Es ging recht hoch hinauf ins Golsfjell und ins Storefjell.

Der 1. Abschnitt der  RV 51 führte uns bis Leira, dort auf die E 16 nach Fagernes und dort wieder auf die RV 51. Somit hatten wir Oppland erreicht. An der RV 51 lagen einige kleinere Stabkirchen und der Volbufjord begleitete uns ein Stück. Viel Viehwirtschaft und Landwirtschaft gab’s in dieser Gegend. Ab und an laufen mal ein paar Tiere auf der Straße umher. Da es Zeit wurde einen Übernachtungsplatz anzusteuern, fuhren wir zum Camping Beitostölen, direkt an der RV 51 liegend.

Diesen hatte ich auf der Landkarte entdeckt und im Internet kurz begutachtet. Dort checkten wir für 29,81 Euro / 1 Nacht, 2 Personen, Womo mit Strom ein. Duschen sollte extra kosten. 10 NKR / 6 Minuten. Nicht ganz günstig, aber recht gepflegt, gut gelegen inmitten der hohen Berge. Am Ortsausgang konnte man in einiger Entfernung einen Skilift entdecken.

Wir nahmen nach der Platzrunde eine Mahlzeit zu uns und planten den weiteren Weg.

 

 

 

 

386 km gefahren, 6 Stunden reine Fahrzeit

 

 

3. Tag 31.8.

 

Gegen 6.50 Uhr, 10 Grad, Regen. Weiterfahrt gegen 8.45 Uhr. 

Vom Campingplatz ging es auf der RV 51 weiter Richtung Norden. Am frühen Morgen war das Wetter nicht gerade berauschend und wir hatten ziemlich schlechte Sicht auf die fantastische Bergwelt. Links und rechts hüllten sich die über 1000 Meter hohen Berge in Nebel und Dunst.

Die RV 51 entpuppte sich mehr und mehr als fantastische Wegstrecke mit unzähligen Haltemöglichkeiten, die wir ausgiebig für Fotostopps nutzten.

Das Wetter hatte sich unterdessen gebessert, die Sonne kam raus und es wurde teilweise richtig warm. Aber hier oben im Fjell zeigte das Thermometer knappe 2-3 Grad an. Wir hielten u.A. an einem Wasserfall bei der Brücke, wo kurz vorher eine mautpflichtige Straße nach Jotunheimen führt. 

Weiter ging es durch Oppland, wobei wir den „Jotunheimen Nasjonalpark“ streiften. Unterwegs begegneten uns jede Menge Tiere. Schafherden und Rinder kreuzten mehrmals unseren Weg. Ein paar Rentiere entdeckten wir bei einem Fjellhotel.

Im Navi entdeckte Gerhard eine Sehenswürdigkeit etwa 2 km abwärts der RV 51 gelegen. Dorthin gondelten wir als Nächstes. Am Parkplatz gab’s eine Infotafel auf der die Sehenswürdigkeit beschrieben war und wieweit es bis dorthin wäre. „Ridderspranget“ hieß die gigantische Schlucht. Ein kleiner Fußmarsch von ca. 800 Metern über Wurzelwerk und Steinen brachte uns in knapp 5 Minuten zur Attraktion. Vor uns tat sich eine Felsschlucht auf, durch die sich die Wassermassen ergossen. Wir kletterten über die Felsen bis an den Rand und genossen eine Weile das tosende Schauspiel.

Dann ging es zum Womo zurück und noch ein Stück weiter auf der RV 51. Übrigens fanden wir in Maurvangen einen sehr hübschen am Fluß gelegen Campingplatz. Das nur zur Info. Die RV 51 brachte uns dann durch ein paar Baustellen bis kurz vor Randsverk und dann auf die RV 15. 

Wir fuhren direkt auf den „Vagavatnet“ zu und ein Stück daran entlang, bis zu einem sehr hübschen Rastplatz. Dort genossen wir eine Tasse Kaffee und die Aussicht auf den See.

Dann setzten wir die Etappe auf der RV 15 in Richtung Lom, Grotli fort. Da wir Lom schon besucht hatten, durchfuhren wir den Ort. Wir warfen von Weitem einen Blick auf die Stabkirche und waren auch schon auf dem Weg nach Skjak. Wir tankten noch einmal nach, da wir eigentlich noch bis Grotli und durchs Gebirge fahren wollten. Allerdings entschieden wir uns kurzfristig, als wir so am „Ottavatn“ entlang fuhren, einen von mir im Internet entdeckten Campingplätze anzufahren. In Nordberg machten wir einen Fotostopp bei der Kirche.

Der Campingplatz lag etwas weiter auf der anderen Seite des „Ottavatn“. „Dönfoss Camping“, Nordberg. Der Platz ist nicht günstig, 310 NKR. Die Ausstattung, die Lage am reißenden Wasserfall und in den Bergen waren aber unvergleichlich schön.

Wir durften uns einen Platz suchen und fanden tatsächlich noch einen freien Platz mit Sicht auf das rauschende Wasser. Der Platz ist leicht terrassiert und von jeder Menge Dauercamper frequentiert, aber es gab trotzdem noch etliche freie Plätze. 

Wir nahmen nach unserem Platzrundgang ein Essen zu uns, genossen noch etwas die Sonne und sicherten Fotos. Nach dem Abendessen kletterte ich ein wenig in den Felsen am Ufer umher. Das Wetter meinte es richtig gut.

 

 

145 km gefahren, 3 Stunden reine Fahrzeit

 

 

4. Tag 1.9.

 

Gegen 7.30 Uhr, 3 Grad, Sonne pur. Weiterfahrt gegen 8.40 Uhr.

Vom Campingplatz ging es auf der RV 15 zunächst mit mehreren Fotostopps bis Grotli. Dort bogen wir beim Fjellhotel nach links ab, um den „Gamle Strynefjellvegen“ zu fahren. Ein schmaler, gut befestigter Schotterweg erwartete uns. Es gab viele Ausweichmöglichkeiten auf dem gut befahrbaren Weg. Es boten sich uns fantastische Ausblicke auf die karge Landschaft. Wir machten unzählige Male Halt, um Fotos zu machen.

Wieder einmal kreuzten etliche Tiere unseren Weg. 

Das Hotel „Videsenter“ schien verlassen zu sein. Dahinter ging der Weg bergab und die RV 15 schloß sich an. Durch den Tunnel ging es dann darauf bis an die RV 63 Richtung Geiranger. Wir steuerten zunächst den fantastischen Aussichtspunkt „Dalsnibba“ auf 1500 Metern Höhe an. Zu erreichen über eine mautpflichtige Serpentinenstraße, gut zu befahren. Es gibt jede Menge Parkplätze oben. Wir parkten unterhalb der Aussichtsplattform und stiegen den kurzen Weg hinauf.

Was uns da oben an Aussicht geboten wurde kann man schlecht in Worte fassen. Daher nur Bilder.

Als wir lange genug die Aussicht genossen hatten gondelten wir die Sepentinenstraße wieder abwärts, passierten die Mautstation und fuhren auf der RV 63 weiter Richtung Geiranger. Von unten auf der 63 konnten wir einen Blick auf die „Dalsnibba“ Aussichtsplattform erhaschen.

Am Aussichtspunkt „Flydalsjuvet“, kurz vor Geiranger, stoppten wir erneut, um einen Blick ins Tal und den Fjord sowie auf den „Örnevegen“ zu werfen und ein paar Fotos zu machen.

Dann ging es hinab nach Geiranger. Wir parkten im Hafen und suchten zunächst den Viewpoint der Webcam auf. Dann liefen wir etwas durch den Ort, den wir schon kannten und setzten die Tour über den „Örnevegen“ Richtung Fähre Eidsdal – Linge fort. Auf der Serpentinenstraße herrschte gemäßigter Verkehr, aber leider war der Parkplatz an der Aussicht über Geiranger übervoll und wir mußten weiter fahren. Zunächst ging es dann zur Fähre, denn wir wollten über den Norddalsfjord schippern. Als wir ankamen legte die Fähre an und wir konnten auffahren. 

Auf der anderen Seite setzten wir die Reise wieder auf der RV 63 Richtung Trollstigen – Andalsnes fort. Links und rechts erhoben sich Berge von über 1700 Meter Höhe. Ein kurzer Stopp mußte natürlich sein.

Dann nahmen wir schließlich und endlich den „Trollstigen“ in Angriff. Das Wetter meinte es weiterhin gut mit uns. Am Aussichtspunkt parkten wir das Womo auf dem vorgegebenem Womo Platz. Dann wanderten wir zu den Aussichtsecken und merkten, dass wir 2015 nur einen Bruchteil dessen gesehen hatten, was wir heute zu Gesicht bekamen, denn damals lag alles unter meterhohen Schneemassen. Wir gingen zuerst bis zur letzten Aussichtsplattform und genossen die Sicht über die Serpentinen, denn das war  uns 2015 nicht möglich gewesen.

So eine gute Sicht bot sich uns, dass wir eine halbe Stunde in die Welt staunten und Fotos machten.

Überall gab’s Wanderwege und es waren tausende Steinmännchen gebaut worden. Der „Stigfossen“ führte ordentlich viel Wasser.

Wir machten uns dann auf den Weg, weiter über die eben noch bestaunten Serpentinen Richtung Andalsnes. An der Brücke beim „Stigfossen“ stoppten wir aber doch noch mal um Fotos zu machen.

Dann ging es endgültig zum heutigen Campingplatz „Trollveggen“. 

Als wir ankamen war die Rezeption noch zu, aber wir konnten uns einen Platz aussuchen und uns später anmelden. Bis dahin gingen wir duschen und aßen etwas. Gegen 19 Uhr gingen wir uns einchecken und befaßten uns dann mit der morgigen Route.

 

 

 

197 km gefahren, 5 Stunde reine Fahrzeit + 1 Fähre

 

 

5. Tag 2.9.

 

Gegen 6.30 Uhr, 16 Grad, nach nächtlichem Regen. Windig. Weiterfahrt gegen 9.40 Uhr.

Unsere Fortsetzung der Tour gestaltete sich etwas schwierig. Die Sattelitenschüssel ließ sich aus unerfindlichen Gründen nur ein kleines Stück umlegen. Was nun? Gerhard versuchte mit allen was uns an Werkzeug zur Verfügung stand die Schrauben der Schüssel zu lösen, um sie dann per Hand umzulegen. Die Schrauben rührten sich nicht. Guter Rat war teuer. Inzwischen war unser norwegischer Nachbar draußen und wir fragten ihn, ob er Werkzeug hätte. Prompt öffnete er den Kofferraum seines PKW’s und entnahm seinem Werkzeugkasten ein Bündel Schraubenschlüssel. Dann krabbelte er mit Gerhard auf’s Dach und half ihm die Schrauben zu lösen. Siehe da, mit dem richtigen Werkzeug klappte es und die Schüssel ließ sich ablegen. Wir bedankten uns für die Hilfe und dann konnten wir zu unserer Tour aufbrechen. 

Zunächst fuhren wir nur ein winziges Stück weiter zum Besucherzentrum des „Trollveggen“. Dort nutzten wir die Gelegenheit, die gigantische Felswand noch mehr aus Nähe zu fotografieren.

Im Anschluß ging die Fahrt dann Richtung Alesund. Unterwegs machten wir den einen oder anderen Fotostopp.

Am „Romdalsfjord“ hatten wir Sicht auf Molde. Später, bei Tresfjord, überfuhren wir die gleichnamige Brücke, die wir aus dem Örtchen Bastrand bewunderten.

Bei Sjöholt etwa erreichten wir den „Storfjord“. Dann ging es direkt auf den fantastischen Aussichtsberg „Aksla“ in Alesund. Leider hatten wir nicht bedacht, dass Sonntag und somit ganz Alesund anscheinend auf den „Aksla“ seinen Tag verbrachte. Nicht eine freie Parklücke für uns. Nach 2-3 flüchtigen Blicken hinab drehten wir gleich wieder ab.

Wir wollten einen Stadtrundgang im Ort machen und parkten auf dem Womo Stellplatz „Hjelsetgarden“, Sorenskriver Bulls Gate. Kosten incl. Strom 250 NKR, oder stundenweise 25 NKR incl. Strom. 

Wir bezahlten für 2 Stunden und begannen unseren Rundgang in der Kongensgate. Wir liefen einmal ums Hafenbecken und bis zur Kirche. 

Viel mehr hat Alesund anscheinend nicht zu bieten. Ein Aquarium und ein Museum gab’s noch, dorthin zog es uns nicht. Wir trabten zum Womo und verließen die Stadt auf dem selben Weg, wie wir ihn angefahren waren. Später zweigten wir zunächst in Richtung Bergen ab und fuhren dann über die RV 61 weiter. Erstes Ziel war dann die Fähre über den „Sulafjord“, von Sulesund nach Hareid auf der „Hareidlandet“ – Halbinsel. Über Orte wie z.B. Ullsteinvik und Garnes ging es dann auf die nächste Halbinsel „Gursköy“. In den Tälern der Bergwelt war Viehwirtschaft das A und O der Gegend. Unser nächstes Ziel auf „Gursköy“ war eine weitere Fähre, die von Arvik nach Koparnes. Beide Fährüberfahrten dauerten nicht sehr lange, wobei wir von Arvik nach Koparnes eine gute Sicht, selbst aus dem Womo, auf die vor uns liegenden Berglandschaften hatten. Ab Koparnes ging es wieder auf der RV 61 bis Aheim und dort rechts ab auf die Halbinsel „Stadlandet“. Dazu fuhren wir über die RV 620 bis zum „Vestkapp“ hinauf. 

Ein kräftiger Wind empfing uns, das wir uns kaum auf den Beinen halten konnten. Dichte Regenwolken zogen in Windeseile auf und man hatte nicht die beste Sicht. Da es inzwischen schon spät am Nachmittag war, wollten wir auf den „Vestkapp“ Campingplatz übernachten. Was sich uns dort bot waren 3 Hütten, ein Ziegengehege und eine Bruchbude, die wohl mal als Rezeption diente. Dort kehrten wir so schnell wie möglich um und versuchten noch auf einem Platz am Badestrand unser Glück. Keine Chance, Wiese und nur für Zelte geeignet.

Also weg und bei heftigem Wind durch die wunderschöne Bergwelt mit einigen Seen, bis zum letzten möglichen Campingplatz in Selje. Als wir diesen endlich gefunden hatten, entpuppte der sich auch nicht unbedingt als Perle, aber für 1 Nacht sollte es reichen. Die Rezeption war geschlossen und wir durften uns einen freien Platz suchen. Strom gab’s auch, also blieben wir.

 

325 km gefahren, 7 Stunden reine Fahrzeit + 2 Fähren

 

6. Tag 3.9.

 

 

Gegen 7.45 Uhr, 17 Grad, bewölkt nach nächtlichem Regen. Weiterfahrt gegen 9.20 Uhr bei Nieselregen und Wind.

Vom Campingplatz ging es auf der RV 618 in Richtung Malöy. Ein Mitcamper hatte mir von einer kleiner Sehenswürdigkeit auf der Halbinsel Vagsöy berichtet. Das war  unser 1. Anlaufpunkt. Die RV 618 führte uns durch eine wunderschöne Schärenlandschaft könnte man sagen. Eingerahmt von riesigen Felswänden.

Bei Eldevik bogen wir dann auf die RV 15 nach Malöy ab, schwangen uns über die riesige „Malöybru“ und nahmen dahinter die Straße Richtung Oppedal. Eine schmale geteerte Stichstraße brachte uns dem Ziel näher. „Kannensteinen“ mit Namen und zu finden am Ende der Stichstraße in einer Bucht. Ein Felsen, einer Walflosse ähnelnd,erwartete uns inmitten unzähliger Felsbrocken. Oftmals steht der Fels richtig im Wasser, heute ragte er frei empor.

Es nieselte inzwischen recht ergiebig, so dass ich mir die Kraxelei durch die Felsen sparte, um nicht auszurutschen. Dann ging es auf den Rückweg nach Malöy. Dort stoppten wir direkt rechts unterhalb der Brücke an einer kleinen V + E Station, fuhren dann nochmal unterhalb der Brücke ca. 50 Meter weiter und parkten.

Von dort konnten wir die Brücke gut besichtigen und noch eine alte Bunkeranlage rechts gelegen.

Dann fuhren wir über die Brücke und verließen die Halbinsel Vagsöy, die einen Abstecher durchaus wert war. Auf der RV 15 ging die Tour bis Stryn weiter. Zunächst ging es durch den einen oder anderen Tunnel am „Nordfjord“ entlang, wo wir eine kurze Kaffeepause einlegten, um den leider etwas diesigen Blick über den Fjord und die Bergwelt zu genießen. Hinter Starheim erreichten wir den „Eidsfjord“, einem Ausläufer des „Nordfjords“. Bei Nordfjordeid wollte uns unser Navi in eine Falle locken und ich mußte erstmal das Geschehen selbst in die Hand nehmen. Dafür konnten wir einen Blick auf die hübsche Kirche werfen. 

Dann ging es weiter über die RV 15 und wir erreichten den „Hornindalsvatn“. Kurz vor Stryn kamen wir dem „Innvikfjord“ näher. Natürlich wurden reichlich Fotostopps eingelegt, z.B. gab’s einen Blick auf Stryn.

Weiter am „Innvikfjord“ entlang gelangten wir in den wunderschönen Ort Loen. Dort an der Fjordnase hatte ein Kreuzfahrer festgemacht.

Eine Seilbahn brachte die Besucher vom Hafen auf den Aussichtsberg links der Straße.

Bei der diesigen Sicht sparten wir uns die Auffahrt und gondelten auf der gegenüberliegenden Seite  der Fjordnase weiter und entdeckten einen weiteren Kreuzfahrer kurz vor Innvik.

Hinter Stryn waren wir bereits auf die RV 60 gefahren, die nun bis Byrkjelo unser Begleiter war. Kurz vor Byrkjelo gab’s einen sehr hoch gelegenen Rastplatz „Utvik-Rast“.  Von dort hat man bei klarer Sicht eine wirklich traumhafte Aussicht über den Innvikfjord.

Ab Byrkjelo ging’s dann auf der E 39 voran. Es folgte eine der fantastischsten Strecken, die wir je gefahren waren. (Außer 2015 mit Unmengen an Schnee). Die Felswände erschienen uns riesig und das Tal mit seinen Wiesen und Weiden grünte in voller Pracht, Der „Nonsfossen“ endete im „Storelva“, der uns begleitete. 

Bei den Ziegenställen parkten wir kurz und ich machte einige Fotos des Tales, dass auf uns wie ein Canyon wirkte.

Die Gegend nannte sich „Jölstra“ und wir fanden sie fantastisch. Die E 39 brachte uns dann auch durch eine nicht enden wollende Baustelle unserem Campingplatz in Vassenden näher.  Durch die Baustelle war der Stellplatz Panorama Camp schwer zugänglich. Man hätte sich erst durch die Baustelle zum Einchecken ins Dorfzentrum quälen müssen, dann zurück, um mit einer Zugangskarte auf den Platz zu kommen. (Unsere Annahme, nachdem wir das Schild vor der Schranke gelesen hatten). 

Wir fuhren gute 16 km weiter zum „Jölstraholmen“ Camping. Einchecken an der Rezeption der Tankstelle. Wir suchten uns einen geschotterten Platz mit Sicht auf den „Jölstra“. Der Platz schien uns in einem ausgezeichneten Zustand zu sein, was wir auf unserem Rundgang so feststellen konnten. Viele recht neue größere und kleinere Hütten gab’s auch. Ausgestattet mit Riesengrill und überdachter Terrasse, direkt am Fluß. 

Wir kamen gegen 16.30 Uhr an und befaßten uns später erstmal mit den unzähligen Fotos.

 

 

 

 

275 km gefahren, 6 Stunden reine Fahrzeit

 

7. Tag 4.9.

 

Gegen 7.30 Uhr, 13 Grad, nächtlicher Regen, bewölkt. Weiterfahrt gegen 9.20 Uhr.

Nachdem wir gestern noch auf eine sehenswerte Aussichtsecke in einem Prospekt aufmerksam wurden, disponierten wir unsere Route etwas um. Zuerst fuhren wir von Vassenden aus auf der E 39 bis zum Abzweig auf die RV 13. Darauf ging es durch die herrliche Landschaft des „Gaularfjells“. Unterwegs stoppten wir mehrmals an dem einen oder anderen Wasserfall, wie z.B. hier am „Viskedalsfossen“.

Die ganze Strecke war geprägt durch Weiden und Viehwirtschaften und gerahmt von Bergen. Das Fjell war nicht ganz so karg, wie vor ein paar Tagen das „Strynfjell“. Es gab sogar Hütten und einen Stellplatz beim 2. Wasserfall, wo wir stoppten.

Die Route war wirklich sehr sehenswert und wir freuten uns, dass wir uns entschieden hatten, dort zu fahren. Ein imposanter Blick gelang uns bei einem Rastplatz im „Haukedalen“.

Leider erreichten wir die „Gaularfjell“-Utsikt bei dichtem Nebel. Wir parkten trotzdem und tranken einen Kaffee in der Hoffnung, der Nebel würde sich verziehen. Ein paar erste Fotos mußten aber sein. 

Als wir schon den Parkplatz verlassen hatten, zogen die Nebelschwaden tatsächlich ab und wir parkten 100 Meter weiter wieder an. Flink gingen wir zur Aussichtsplattform zurück und hatten diese für 5 Minuten alleine. Eine herrliche Aussicht über die Bergwelt des „Gaularfjells“ bot sich uns, einschließlich des Tales mit der Serpentinenstraße, die uns erwartete.

Da wir die Ecke ja für uns alleine hatten, konnten wir in Ruhe etliche Fotos machen.

Da wir dann ohne vernebelte Sicht die Serpentinen abwärts fahren wollten gondelten wir davon. Diese Route ist sehr empfehlenswert. Somit brachte uns die RV 13 weiter bis nach Dragsvik am Ausläufer des Sognefjords. Dort angelangt wechselten wir zunächst auf die RV 55 und fuhren ein ganzes Stück am Sognefjord entlang. Besonders beeindruckend fanden wir diese Strecke nicht. Bei Kvamsöy stoppten wir auf einem netten Rastplatz.

Wunderschön und üppig behängt waren die Obstbäume an den Hängen.

Bei Kvamsöy bewunderten wir kurz die Kirche und kehrten einige km weiter um, fuhren den Weg zurück bis zur Fähre Dragsvik – Vangsnes. Dort wurde es etwas kompliziert. Die Fähre fährt zunächst bis Hella und dort mußten alle, die nach Vangsnes möchten, kurz die Fähre verlassen, drehen und sofort wieder auffahren. Die Spuren zum einordnen waren ausgeschildert. Ein Norweger erklärte uns die Prozedur, während wir am Anleger kurz warten mußten. Der Fährmann meinte dann, wir sollten diesem Herren folgen. Das taten wir und es klappte gut. Wir setzten in ca. 20 Minuten über und fuhren wieder auf der RV 13 zum heutigen Campingplatz „NCC Camping Djuvik“. Dort war die Rezeption zwar nicht offen, aber wir wählten uns einen Platz selbst, konnten Strom anschließen und beschlossen, falls niemand öffnet, das Geld im Briefumschlag in den Kasten für die Schlüssel zu tun. Wir standen etwas erhöht, direkt hinter dem Sanitärgebäude und hatten Sicht auf den „Sognefjord“.

Die Duschen konnten wir auch gegen Gebühr nutzen, was wir gleich taten. Alles akkurat sauber. Wir sortierten nach dem Essen die Fotos und planten die Weiterfahrt. Später wurde die Rezeption geöffnet und wir konnten uns noch anmelden.

 

 

169 km gefahren, 4 Stunden reine Fahrzeit + 1 Fähre.

 

 

8. Tag 5.9.

 

Gegen 7.30 Uhr, 13 Grad, trocken. Weiterfahrt gegen 9.30 Uhr.

Vom netten Campingplatz ging es auf der RV 13 zunächst zur Stabkirche von Hoppestad bei Vik.

Ab 10 Uhr hätte man sie für 70 NKR von innen besichtigen können. Wir gondelten durch den Ort weiter an die RV 13 zurück. Darauf ging es bei fantastischen Ausblicken durch das „Viksfjell“.

Viele Häuser und Hütten schmiegten sich an die Berghänge, Kühe und Schafe waren schon von Weitem am Glockengebimmel zu hören. Zu übersehen waren sie natürlich auch nicht.

Bei Vinje verließen wir das „Viksfjell“ und wechselten beim Tankstellenkreisel auf die E 16, wobei wir gleich volltankten, denn eine Bergroute stand bevor. Ab Vinje wurden wir vom „Löndaelva“ begleitet, bis wir an dem riesigen „Tvinnefossen“ stoppten, um den Wasserfall und seinen Campingplatz zu bestaunen.

Am Souvenirstand erstand ich noch eine Daunenjacke. Der Campingplatz liegt herrlich, direkt unterhalb des Wasserfalls. Ein paar Touristenbusse waren dabei ihre Insassen auszuspucken bzw. wieder einzusammeln. Wir machten Fotos vom Wasserfall und fuhren Richtung Voss auf der E 16 weiter.

In Voss hatten wir uns etwas vergalloppiert, wir wollten eigentlich um den „Vangsvatn“ Richtung Liland fahren. So fuhren wir ein Stück weiter auf der E 16 bis Bulken und bogen dann auf die Bergstraße FV 314 ab. Die Route führte zunächst durch ein Stück von Bäumen gesäumter Straße. Ab und an hatte ich Sicht ins Tal, aber der Nebel spielte uns öfter einen Streich, so dass ich kaum Fotos machen konnte. Etwas weiter, ab Hodnaberg etwa, wurde die gesamte Strecke landschaftlich interessanter.

Bevor man hinter Hamlagrö den Weg durchs „Bergdal“ in Angriff nehmen kann, gab’s eine riesige Staumauer beim „Storefossen“. Da stoppten wir natürlich und liefen auf die Staumauer. Eine tiefe Schlucht tat sich zur einen Seite auf, zur anderen Seite gab’s den „Hamlagrövatn“ zu bestaunen.

Von dort ging es dann über eine sehr enge Serpentinenstraße und unzählige Viehroste abwärts in den Ort Dale. Dieser lag eingerahmt von hohen Bergen da und schien recht hübsch zu sein. Wir durchfuhren ihn bis an die E 16 und setzten den Weg gen Bergen fort. Durch viele Tunnel kamen wir gegen 16 Uhr in Bergen an und parkten in der Nähe des Aquariums, in einer Seitenstraße. Leider auf 2 Stunden begrenzt. Dann gingen wir Richtung Zentrum um uns das alte UNESCO „Hanse Viertel „Bryggen“ anzuschauen.

Da im Hafen 3 Kreuzfahrer lagen und Unmengen an Touristen unterwegs waren, verlegten wir die Auffahrt auf den Hausberg „Flöyen“, in der Hoffnung morgen etwas kürzere Schlangen an der Bahn zu haben. 

Ein bißchen schauten wir wir uns auf dem Fischmarkt um, staunten über die Preise in einigen Restaurants und gingen dann vorerst zum Womo zurück, denn 2 Stunden sind schneller um als man denkt. Ein Blick auf das Hurtigroutenschiff gönnten wir uns aber noch. 

Dann verließen wir den Ort zunächst und fuhren zum Stellplatz „Bergenshallen“. 

Dort kamen wir gegen 18 Uhr an, aßen zu Abend und planten den morgigen Tag.

 

 

217 km gefahren, 5 Stunden reine Fahrzeit

 

9. Tag 6.9.

 

 

Gegen 7.30 Uhr, 14 Grad, bedeckt, später Regen. Weiterfahrt gegen 9 Uhr bei Regen.

Da es wie gesagt regnete und die Sicht vom Berg „Flöyen“ aus fast unmöglich war, verließen wir Bergen Richtung Tengereid. Erneut ging es durch den mautpflichtigen Tunnel und noch durch etliche weitere Tunnel auf der E 16. Den Weg auf den außerhalb liegenden Berg „Ulriken“ sparten wir uns bei dem Wetter auch und fuhren zur RV 7. Darauf ging es bis zum Zipfel des „Fusafjords“ und am Abzweig nach Tysse auf der RV 48. Diese 1. Strecke war nicht besonders spektakulär, was die Landschaft anging. Aber man hatte hin und wieder Sicht auf den „Fusafjord“ und natürlich waren die Berge nicht zu verachten.

Bei Mundheim verließen wir die RV 48 und nahmen die RV 49 nach Norheimsund. Gleich bei Mundheim hatten wir Sicht auf die Insel „Varaldsöy“.

Auch hatten wir hier den „Hardangerfjord“ erreicht, der mit seinen Obstplantagen kaum zu überbieten ist. Ein paar hübsche Orte und einige Campingplätze lagen am Weg. Die schmale Straße brachte uns nach etlichen Fotostopps zur RV 7 zurück und darauf setzten wir die Fahrt bis Eide fort. Natürlich gab’s unterwegs auch hier etliche Stopps um Fotos zu machen. Die trübe Sicht bei dem Regen war dabei nicht gerade angenehm. Über die riesige „Fykesundbrua“ gelangten wir weiter in den hübschen Ort Alvik und danach kamen wir in Kvanndal mit seinem kleinen Fährhafen an. Schließlich gelangten wir bei Eide an die RV 13, die uns bis Voss brachte und später auf die E 16. Bei dem Wetter kürzten wir den heutigen Abschnitt und nahmen den Campingplatz am gestern besichtigten „Tvinnefossen“.

Die Rezeption findet man am Souvenirstand. Wir wurden freundlich empfangen, bekamen den Code für’s Sanitärgebäude und durften uns einen freien Platz aussuchen. Natürlich platzierten wir uns mit Blick auf den Wasserfall. Mit der Zeit stellten wir fest, dass heute erheblich mehr Wasser die Kaskaden hinab donnerte. Das eine oder andere Foto mußte also noch gemacht werden. Wir beschlossen am Souvenirstand noch das übliche Mitbringsel für die Enkel zu kaufen. Kaum waren wir am Stand, kamen 3 Reisebusse und alle waren am shoppen. Wir gingen nochmal zum Womo und später hatten wir den Shop für uns alleine. Bei dem Regen hielten sich die Gäste nur kurz zum fotografieren auf und zogen wieder ab. Wir waren fast alleine auf dem Campingplatz, nur einige Hütten waren belegt. Später gesellte sich noch ein weiteres Womo zu uns. Wir testeten die Duschen und planten die morgige Tour. Ab und an kam noch ein Reisebus und brachte Tagesgäste.

 

225 km gefahren, 5 Stunden reine Fahrzeit