1. Tag 27.10.

 

Dieses Wochenende ging es in den Harz.

Über die A7 ging es mal flott, mal stockend Richtung Wernigerode. An der Abfahrt 66 / Rhüden  verließen  wir die Autobahn und nahmen die B82 Richtung Goslar, dort bogen wir auf die B6 ab und fuhren nach Wernigerode. Dort steuerten wir mit erheblichem Rückstau, durch den Ort, den Womo Stellplatz „Am Katzenteich“ an. Von Weitem schon ahnten wir nichts Gutes und richtig, der Platz war voll belegt. Im Bordatlas fanden wir einen ganzjährig geöffneten Stellplatz beim Campingplatz „Am Schierker Stern“ in Schierke, Am Stern 1. Kurz entschlossen fuhren wir dorthin und konnten noch einen von drei freien Stellplätzen ergattern.  

Unseren Plan, Wernigerode am Freitag noch einen Besuch abzustatten, konnten wir natürlich abhaken.

 

314 km gefahren, 4,5 Stunden reine Fahrzeit.

 

2. Tag 28.10.

 

Gegen 8 Uhr, 6 Grad und recht windig.

Nachdem wir in Ruhe gefrühstückt hatten fuhren wir also heute nach Wernigerode. Für 5 Euro kann man vorm Stellplatz „Am Katzenteich“ 24 Stunden mit dem Womo parken. Von dort ist es nicht weit bis in die historische Altstadt. Man geht vom Park- / Stellplatz  zurück Richtung Tunnelkreuzung und benutzt die Fußgängerbrücke. Von dieser hat man einen guten Blick auf den Bahnhof der Harzer  Schmalspurbahn (HSB) 

sowie auf das Schloß, 

dass wir nicht besichtigen wollten, da wir in letzter Zeit so viele gesehen hatten. 

Wir folgten einfach den Touristen ins Zentrum und begaben uns zunächst auf den Markt mit dem hübschen Rathaus 

und der Touristinfo sowie ringsum hübschen Fachwerkhäusern.

Auf dem Markt waren unzählige Verkaufsstände aufgebaut worden und es gab zig verschiedene Sorten Schokolade und alles was damit zu tun hatte. Von dort folgten wir den Beschilderungen zu den Sehenswürdigkeiten. Dabei gelangten wir über die Marktstraße an das „Schiefe Haus“

und nach ca. 300 m durch die Marktstraße an das „Kleinste Haus“.

Unterwegs dorthin gab’s schon jede Menge wunderschöner Fachwerkhäuser zu besichtigen. Eines schöner als das Andere. Besonders beeindruckend waren die, oft unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäuser, in der Breite- und später in der Hinterstr. Uns trug es zunächst vom „Kleinsten Haus“ weiter über die Johann-Seb.-Bach Str. zum „Westerntorturm“. 

Dabei passierten wir wir noch die „St. Sylvestrikrche“.

Am „Westerntorturm“ setzten wir unseren Stadtbummel in Richtung Markt / Rathaus fort. Dabei schlenderten wir an den kleinen Geschäften der „Westernstr.“ vorbei, ließen das Rathaus rechts des Weges liegen und gingen weiter durch die Breite Str.. Auch dort gab’s noch viele Verkaufsstände mit Schokoladenangeboten. 

Wie schon erwähnt gibt’s in der Breite Str. wunderschöne Fachwerkhäuser wie z.B. das „Cafe Wien“ 

und das „Krummelsche Haus“ zu bewundern.

Weiter durch die „Breite Str.“ gelangten wir zur „Krellschen Schmiede anno 1678“.

Von dort liefen wir ein Stück die „Breite Str“. zurück, um durch  „Neuer Markt“  zur „St. Johanniskirche“ zu gelangen.

Über Neuer Markt, mit diesem Brunnen und den nebenstehenden Stelen,

liefen wir bis an die „A. Bartelsstr“ und danach zur „Ringstr.“, die wir bis an die „Hinterstr“ gingen. Da uns von Weitem schon die herrlichen Fachwerkhäuser auffielen, beschlossen wir die „Hinterstr.“ komplett zu durchlaufen. Das taten wir und entdeckten etliche alte aber hübsch restaurierte Fachwerkhäuser, fast alle unter Denkmalschutz stehend.

Am Ende der „Hinterstr. schloß sich wieder die „Westernstr“ an. Wir gingen ein Stück die „Hinterstr“, bis an den Brunnen zurück, bogen dann links auf die „Ringstr“ ab und liefen bis an die „Petri Str.“ Darauf ging es links in die Bahnhofstr. und diese wie gekommen zum Stellplatz. Inzwischen hatte der schon angekündigte Sturm etwas zugenommen und wir beschlossen Richtung Schierke zurück zu fahren. Unterwegs kreuzte die Harzer Schmalspurbahn ein paar Mal unseren Weg.

Vor einem Bahnübergang, hinter dem Bahnhof „Drei Annen Hohne“, gab’s die Möglichkeit zu halten und die hübsche Bahn zu fotografieren. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Wenn mal bessere Sicht herrscht, werden wir bestimmt mal zum Brocken mit der Bahn  hinauf fahren, selbst wenn der Preis einer Einzelfahrt bei 25 Euro liegt, was ich als äußerst übertrieben finde. Heute herrschte laut Livebild vom Brocken nur Nebel und Sturm dort oben. Das lohnte die Fahrt hinauf nicht. 

Wir fuhren weiter nach Elend, um dort die kleinste Holzkirche Deutschlands zu besichtigen.

Neben 2 riesigen Eichenbäumen stand sie einsam auf der recht karg und ärmlich aussehenden Grünfläche. Insgesamt schien uns Elend seinem Ortsnamen alle Ehre zu machen. Wir fanden es dort nicht einladend.  Wir gondelten noch etwas weiter Richtung Königshütte. Dabei gelangten wir an das Hochwasserschutzbecken Kalte Bode.

Dort kehrten wir um und fuhren wieder Richtung Schierke. Da wir schon unterwegs waren, wollten wir kurz durch den Ort Schierke, am Fuße des Brockens, fahren. Dieser Ort beeindruckte mit seiner rauhen Natur und seinen hübschen Pensionen etc.. Dort kann man sicher sehr gut Urlaub machen. Wir fanden es sehr hübsch und werden bestimmt noch mal länger dort Halt machen. Es gibt im Ort einen Parkplatz auch für Womo’s, allerdings übernachten verboten.

Auf unseren, als besetzt gekennzeichneten Stellplatz, hatte sich unser „lieber Nachbar“ von morgens auf die linke Seite unseres Stellplatzes platziert, da er rechts von uns keinen TV-Empfang hatte. Sprach ja nichts dagegen, aber er hatte sich so weit in unsere Stellfläche gedrängt, dass wir kaum unseren Platz einhalten konnten. Vorgabe war, direkt mittig vor den Pfosten mit der Stellplatznr. zu fahren. Das taten wir bei unserer Rückkehr und die Herrschaften staunten nicht schlecht, dass sie nun fast mit an unserem Tisch sitzen konnten. Der Höhepunkt war, dass er uns beinahe so weit verdrängt hatte, dass wir nun unsererseits keinen TV-Empfang mehr hatten. Nun gut, so unbedingt störte uns das bei dem Sturm nicht, aber trotzdem lieben wir solche „Kuschelkameraden“ überhaupt nicht. 

Wir machten heute noch einen Rundgang über den nicht allzu großen Campingplatz. Bei guter Witterung hat man Blick auf den Brocken. Es gibt auch eine Sauna und 2 Miethütten auf dem Campingplatz. Die Attraktion aber waren die 3 Huskys.

Nach dem Platzrundgang verzogen wir uns etwas durchgepustet ins Womo und machten uns erstmal eine Tasse Tee. Wir überlegten uns dann noch, was wir am Sonntag auf dem Heimweg noch besichtigen könnten. Leider konnten wir den Brückentag wegen Arbeit nicht in die Wochenendtour mit einbeziehen.

 

58 km gefahren, 2 Stunden reine Fahrzeit

 

3. Tag 29.10.

 

Nachts gegen 4 Uhr wurden wir vom Türenschlagen unseres Nachbarn wach, der in seinem Kleintransporter schlief und vom WC kam. Dabei stellten wir fest, dass der Sturm unwahrscheinlich zugenommen hatte und sich die riesigen Nadelbäume bedrohlich über uns bogen und ständig kleine Zweige herabfielen. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Ich muß gestehen, mich packte die Panik und ich war völlig außer mir. Sturm hatten wir in Norwegen 2015 und oft in Dänemark, aber diese Nacht übertraf alles. Ich stand dann auf, zog mich an und setzte mich auf den Vordersitz. Glaubt mir, wenn es sinnvoll gewesen wäre, wäre ich zu Fuß nach Hause gelaufen. Ich öffnete die Jalousien und beobachtete da nächtliche Treiben ringsum. Inzwischen gab es auch Stromausfall, Katastrophenalarm und die Feuerwehr im Dauereinsatz. Einige Wagemutige machten sich anscheinend bereit, um auf den Brocken zu steigen. Ich kuschelte mich in meine Decke und versuchte zur Ruhe zu kommen, was mir erst gelang, als es draußen hell wurde. 

Gegen 7 Uhr setzte ich Kaffeewasser auf, denn Strom für die Kaffeemaschine gab’s ja noch nicht. Später holten wir unsere Brötchen, frühstückten und überlegten uns unseren Rückweg. Als wir auscheckten wurden wir Zeugen eines Gesprächs, welches uns erschütterte. Während des nächtlichen Orkans waren tatsächlich 2 riesige Tannen auf den Campingplatz gefallen. Ich schaute um die Ecke vom Rezeptionsgebäude und erschrak. Exakt zwischen den gefallenen Bäumen stand unversehrt ein Zelt. Unglaublich, der Mutter und ihrem Sohn war nichts passiert. Sie konnten ihren 2. Geburtstag feiern.

Wir reisten nach all der Aufregung Richtung Elend und später Clausthal-Zellerfeld ab. Nach etlichen Kilometern war die Straße gesperrt. Das hatte ich schon befürchtet, lagen bis dahin schon unzählige umgestürzte Bäume am Straßenrand oder noch auf der Straße.

Die Feuerwehr war gerade damit beschäftigt, Fahrzeuge unter den umgestürzten Bäumen zu bergen. Wir mußten also umkehren, fuhren nach Schierke zurück und wollten nun über Wernigerode die Heimreise antreten. Kurz vor Drei Annen Hohne war aber auch diese Straße gesperrt. Hm, nun war guter Rat teuer. Wir drehten also erneut, fuhren ein weiteres Mal über Elend, aber dieses Mal Richtung Elbingerode bzw. Blankenburg. Siehe da, diese Strecke war zum Glück nur durch eine Baustellenumleitung etwas eingeschränkt. Durch Rübeland führte uns die Strecke nach ca. 2 Stunden aus dem Harz hinaus, auf die 395 bis Braunschweig. Danach ging es auf die A2 und über die A7 mal zügig, aber auch oft stehend nach Hamburg.

Eine kurze Harztour hatten wir uns eigentlich anders vorgestellt. Zum Glück gelangten wir unbeschadet zu Hause an und hoffen, dass es allen Mitcampern genauso erging.

Erwähnen möchte ich an dieser Stelle unbedingt den unermütlichen Einsatz der Feuerwehrleute, die sich redlich mühten, alle Sturmschäden zu beseitigen. Vielen Dank dafür.

 

390 km gefahren, 6 Stunden reine Fahrzeit

 

 

Gesamte Tour: 762 km gefahren, 12,5 Stunden reine Fahrzeit